Sehen muss erlernt werden damit es gut wird
Fast zwei Drittel der Sehschwächen bei Kindern bleiben unentdeckt
Jedes 10. Kind in Deutschland sieht schlecht
Kleinkinder ab 6 Monaten sollten von einem Augen-Spezialisten untersucht werden.
Markus Leonhard hat im Rahmen seines Master-Studiums bei den renomierten Professoren Hannu Laukkanen (OD, MEd, FAAO) und John P. Lowery (OD, M. Ed.) von der Pacific University, USA, am College of Optometry studiert. Dabei wurden Vorlesungen und Praktika im Fach Kinder-Optometrie absolviert.
Die Untersuchung von Kleinkindern hat wenig zu tun mit der Brillenglasmessung von Erwachsenen, da sich die Mitarbeit auf ein kurzes Schauen und Reagieren beschränkt. Mit speziellen Geräten und Hilfsmitteln ist es dennoch möglich, die Grundfunktionen zu testen. Geduld, Erfahrung und Einfühlungsvermögen des Untersuchers sind weitere Voraussetzung. Für die Entwicklung des kindlichen Auges spielen die Grundfunktionen, wie das Zusammenspiel beider Augen eine wesentliche Rolle und sollten möglichst früh getestet werden.
Messungen und Tests bei Kleinkindern und Kindern sind ab einem Alter von 6 Monaten möglich und sinnvoll. Wird eine Auffälligkeit zu spät erkannt, kann dadurch die Entwicklung gestört sein.
Beidäugiges Sehen
Hier wird getestet, ob das Kind mit beiden Augen schaut, was eine wesentliche Sehfunktion darstellt. Durch Vorschalten eines Prismas wird der Blick eines Auges abgelenkt. Sieht das Kind mit beiden Augen, so wird es zwischen dem rechten und dem linken Auge kurz abwechseln. Das kann der geübte Untersucher erkennen.
Sehleistung
Statt Buchstaben werden dem Kind unterschiedliche Strichmuster angeboten. Das Kind schaut von sich aus auf das Paddle mit den Strichen, falls das Muster noch aufgelöst werden kann. So kann über grobe und dann immer feinere Striche die Auflösungsgrenze und damit die Sehleistung herausgefunden werden.
Brechwert des Auges
Falls eine Fehlsichtigkeit vorliegt, sollte diese ausgeglichen werden. Dafür gelten übrigens altersabhängige Regeln. Es wird nicht jede Fehlsichtigkeit korrigiert. Um den Brechwert des Auges (Brillenstärke) zu messen, wird mit einem speziellen Gerät ins Auge geleuchtet und je nach Reflexbild Linsen vorgeschaltet. Das Verfahren nennt sich Skiaskopie und hat sich besonders bei Kindern bewährt.